Wenn du es eilig hast, gehe langsam - Innovation Mindset und Life Design

minute/s remaining

Ist deine Todo-Liste oft überfüllt? Irgendwie ist wirklich ständig etwas zu tun? Damit bist du nicht allein. Viele Menschen befinden sich tagtäglich in einer Art Aktivitäten-Strudel. Finde heraus, warum das Tempo gern mal von alleine zunimmt und was dir helfen kann, wenn du mal wieder das Gefühl hast, das Leben überholt dich gleich.


Tempo bitte - warum eigentlich?

In unserem Alltag geht es oft wild zu. Schnell haben wir das Gefühl, die Todos nie abgearbeitet zu bekommen und irgendwie immer hinter der Welle statt vor ihr zu schwimmen.

Um das zu ändern, machen wir oft eins: alles einfach noch einen Ticken schneller. Wir pressen also, praktisch gesehen, mehr und mehr Zeug in unseren Schrank.

Anstatt alles in Ruhe zu sortieren und zu falten, knüllen wir. Und dann kommt Tag X an dem uns alles um die Ohren fliegt.


Strategiewechsel? Geht nicht!

Vielleicht täte da ein Strategiewechsel ganz gut. Zum Beispiel: anstatt alles schneller zu machen, könnten wir einen Augenblick darauf schauen, was wir eventuell bewusst vereinfachen oder vielleicht sogar komplett weglassen könnten.

Bauch: "Priorisier' mal in Ruhe." - Kopf: "Ist grad nicht dran! Siehst du nicht was ich hier alles zu tun hab?!" 

Das Problem: das funktioniert nicht. Denn unser Gehirn ist oft bereits in einer Art Rush-Modus. Reflektieren und aussortieren? "Ist grad nicht dran!" schreit der Kopf. " ... siehst du nicht was ich hier alles zu tun hab?!"


Woran du merkst, dass das Tempo zu hoch ist

Wenn wir in solch einem Rush-Modus sind, spüren wir uns oft nicht besonders gut. Deshalb fällt es uns auch nicht auf, wenn wir es übertreiben.

Manchmal gibt es dann trotzdem diese kleinen Zeichen, die uns darauf hinweisen, dass wir etwas ändern sollten: wir pressen unsere Kiefer aufeinander oder die Zunge an den Gaumen. Wir atmen nur noch super flach und müssen zwischendurch eine Art Seufzer machen, um den Sauerstoffbedarf überhaupt noch bedienen zu können. Eine kleine autonome Notlösung, um für eine Sekunde die Anspannung abzuschütteln.

Weitere Signale unseres Körpers: die Bauchdecke verkrampft sich, unsere Schultern sind nach oben gezogen, so dass der Nacken permanent angespannt ist. Oder auch: unsere Gedanken überschlagen sich und wir fühlen uns irgendwie ruhelos.

Wenn wir sowas tatsächlich zwischendurch bemerken, ist das ein sensationell guter Grund, bei der nächsten Möglichkeit anzuhalten und für einen Moment aus dem Karussell auszusteigen.

Nur, wo finden wir diese nächste Möglichkeit? Wir müssen sie uns wohl oder übel selbst schaffen.


Todos und Ideen werden dir nie ausgehen

Als kreativer Mensch wirst du überall etwas zu tun und zu gestalten sehen. Das wird nie fertig sein. Lass dir das wirklich mal auf der Zunge zergehen: es wird i-m-m-e-r etwas zu tun geben.

Einzig und allein du kannst dir eine Pause zugestehen. Und zwar obwohl, beziehungsweise gerade WEIL die Arbeit nie ausgeht. Bewusste Pausen helfen dabei, zu regenerieren und den Kopf freizubekommen.

Im Dazwischen liegt die wahre Ordnung. 

Warum das so wichtig ist? In den Pausen - dem Dazwischen - liegt die wahre Ordnung.


Priorisieren unmöglich

Wenn wir unter Stress stehen, nehmen unsere Planungskapazitäten drastisch ab. Prioritäten setzen? Unmöglich. Und das obwohl das eine der Hauptaufgaben heutzutage ist!

Denn wir werden jede Minute überflutet mit Möglichkeiten. Priorisieren und Fokussieren sind da essentiell - sonst gehen wir verloren im Irgendwas. Und das zeigt sich vor allem dann, wenn wir mit dem Abarbeiten nicht mehr hinterher kommen.

Genau dann ist der Zeitpunkt uns zu fragen, wessen Zielen wir da so tapfer dienlich sind. 


Selbstführung statt Selbstmanagement

Im Optimierungswahn der aktuellen Zeit vergessen wir nämlich gerne mal zu fragen was wir da eigentlich so machen.

Wir stellen einfach kaum Fragen, sondern machen alles einfach immer schneller. Aber wer hat uns den Auftrag dafür gegeben? Waren es wirklich wir selbst? 

Wir managen uns an uns selbst vorbei.

Oder tun wir einfach was an uns herangetragen wurde (oder Dinge von denen wir glauben wir seien dafür zuständig)? So mühen wir uns bei dem Versuch ab, möglichst noch mehr davon im Alltag unterzubekommen. Anstrengend!

Und ganz nebenbei managen wir uns an uns selbst vorbei. Wer Zielen anderer folgt, hat die Tendenz, sich zu managen. Wer seinen eigenen Zielen folgt, wird beginnen, sich selbst zu führen.


Wie man langsam geht, wenn das Leben rast

Was machen wir also, wenn wir ins Rennen kommen? Wir haben zum Glück viele Möglichkeiten! Und zwar immer wieder.

Das ist keine Einmal-Aufgabe!

Wann immer du merkst, dass du nur noch in der Anspannung unterwegs bist, halte eine Mini-Konferenz mit dir selbst. Und klopfe die Situation auf ihre Möglichkeiten ab. Das ist ein iterativer Prozess - er lebt von der Wiederholung.

Dann ist gar kein großer Knall nötig.

Was können wir also machen, um ein wenig das Tempo zu bremsen und die richtigen Fragen zu stellen? Hier ein paar Anregungen für dich! 


#1 Ziele-Check

Frage dich wessen Zielen du folgst. Erledigst du viel für andere? Warum? Selbst wenn du die Ziele der anderen teilst, heißt das nicht, dass die Aufgaben die du übernimmst, die Richtigen für dich sind! Wenn du selbst entscheiden könntest - wie würdest du dem Ziel gerne dienen?

Wenn du wählen könntest, welche Aufgaben würdest du dir aus dem Blumenstrauß herausholen? Sind das wirklich die Dinge, die du aktuell immer wieder übernimmst?

Wenn nicht, dann darf eine Portion Selbstführung Einzug in dein Leben halten: wie kannst du es schaffen, mehr von dem zu tun, was du dir selbst als Aufgaben geben möchtest und weniger von dem was andere dir geben?

Ein Abenteuer! Denn die Antworten sind wirklich super individuell.


#2 Entrümpeln

Manchmal ist alles zuviel. Vielleicht ist es aber gar nicht zuviel, sondern einfach nicht das Passende. Fragen in Richtung Essentialismus und Minimalismus können helfen.

Was macht dich aus? Was bewegt und belebt dich? Woran glaubst du? Was ist dir wirklich wichtig?

Das ist ein Prozess. Wenn du dazu durchdringen kannst, fällt es dir leichter, den Rest aller Ablenkungen in seine Schranken zu weisen. Alles was mit Entrümpeln zu tun hat, tut dann gut. Das ist hoch-kreative Arbeit!

Fang mit den Schränken und Schubladen an, mit denen du jeden Tag zu tun hast. Sie symbolisieren den Staub der zuletzt gefallen ist.

Und irgendwann kommt dann auch die Zeit für die dunkleren Ecken - du musst ja nicht gleich damit anfangen.

Verwandter Artikel: Wie Minimalismus dir dabei hilft dich selbst zu entdecken


#3 Was ist jetzt wirklich dran

Das Leben will manchmal viel von uns. Am besten alles gleichzeitig. Wenn wir merken, dass die Anspannung im Körper auf ein ungutes Niveau gestiegen ist, wird es Zeit, die Stop-Taste zu drücken. Auch wenn es nur ganz kurz ist. Der Moment zählt.

Dann haben wir die Chance wieder klarer zu sehen was jetzt eigentlich dran ist. Wenn es uns nicht so leicht fällt, die innere Spannung gut wahrzunehmen, können wir auch äußere Faktoren, als Sprungbrett nutzen.

Zum Beispiel immer dann, wenn uns etwas nervt oder ärgert. Es ist eine Herausforderung sich dann rauszuziehen, aber genau das kann Muster brechen.

Was wäre wenn ich dieses mal anders reagiere?

Verwandter Artikel: Selbstführung durch eine Pause vom Reagieren


#4 MindWork

Stell dir vor es wäre genau so, wie du es haben willst. Was wäre anders? Was erwartest du? Wie ernst nimmst du dich selbst? Wieviel Raum nehmen Zweifel ein?

Wenn wir negativeren Gedanken nachhängen, schleifen wir Pfade, die wir eigentlich gar nicht so gern haben wollen. Im Alltag immer wieder aus dem Zug aussteigen und sich ganz absichtlich Momente des Innehaltens gönnen, kann dabei helfen, immer öfter anders abzubiegen.

Und unser System lädt dabei auf. Kurze Pausen von Stressgedanken können uns wirklich gut tun.

Der Clou: durch Aufmerksamkeitslenkung können wir uns auch immer wieder mit unserem Körper verbinden und hineinspüren was wir auf körperlicher Ebene brauchen. Der Kopf hilft uns gerne dabei, uns besser um uns selbst zu kümmern - er braucht allerdings einen deutlichen Auftrag.

Wir müssen uns also selbst sowohl Auftrag ALS AUCH die Erlaubnis geben.


#5 Bewegen 

Schon end-gestresst und keine innere Ruhe, um mal Pause zu machen?  

Manchmal ist unser System bereits so alarmiert, dass wir nicht einfach abschalten können. In diesen Fällen, kann es hilfreich sein, nur eine Kleinigkeit zu verändern: anstatt alles auf Stop zu setzen, könntest du deine Aktivität "einfach" einem ganz anderen bewegten Thema widmen. Dem Laufen zum Beispiel. Oder Rad fahren.

Alles was ablenkt vom Alltag, aber das Tempo nicht zu stark drosselt.

Sieh es als Zwischenstufe. Wer nur Sport als Auszeit kennt, gönnt seinem System immer noch nicht die Ruhe die es zwischendurch möglicherweise braucht. Aber es ist ein Anfang.


Jeden Tag ein kleines Stück

Einer meiner Lieblings-Hacks zum Entschleunigen ist übrigens das Entrümpeln - sowohl materiell, als auch mental. Denn das unterbricht das "Immer-mehr-dazu". Auch wenn uns manche Ecken aussichtslos erscheinen.

Wenn wir es schaffen, eine Entrümpel-Routine zu kreieren, wird der Berg nicht nur nicht größer, sondern irgendwann sogar kleiner. Vor allem bei Menschen, die Schnelligkeit als maßgeblichen inneren Antreiber haben, sammelt sich gern Halb-Verdautes an.

Sich in "Fertig-Prozessieren" zu üben, kann da eine aufregende und gewinnbringende Challenge sein!

Alles Liebe,
Rebecca


Der Artikel hat dir gefallen? 

Hier gibt's noch mehr:

Mit Life Crafting achtsam umsetzen

Über die Autorin

Hallo, ich bin Rebecca

Ich jedem von uns steckt ein Herz voller Innovation und Schaffenskraft. Wir dürfen diese Kraft einfach neu entdecken in uns. Genau dafür entwickle ich ganzheitliche Angebote - damit wir lernen, dass es für uns selbstverständlich sein sollte, unser Leben und unser Business so zu gestalten, wie es eigentlich sein sollte.